Was hat das Wort deutsch im Namen der Initiative zu suchen?

Der Vorwurf einiger Menschen, wir würden menschenverachtende Integrationsdiskurse mit unserem Namen bedienen, zeugt ausschließlich davon, dass sie selbst entsprechende Narrative internalisiert haben müssen. Andernfalls hätten sie es geschafft, uns als Personen ernst zu nehmen und den Hintergrund zu erfragen, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen. Denn nein, es handelt sich nicht um einen verzweifelten Versuch, weiße Menschen anzubetteln, uns doch endlich als deutsch anzuerkennen. Weiße Menschen sind nicht der Referenzpunkt oder in irgendeiner Weise sind weiße Perspektiven ausschlaggebend. Genauso wenig spielen aber auch linke, antideutsche Abwehrreaktionen eine Rolle bei der Namensgebung.

Vielmehr verweist das Adjektiv „deutsch“ darauf, dass wir uns mit unseren Privilegien auseinandergesetzt haben. Wir haben die deutsche Staatsbürger*innenschaft und genießen daher in unserem Leben in Deutschland zahlreiche Annehmlichkeiten. Wir müssen uns nicht mit der Ausländer*innenbehörde befassen oder uns die Arbeitsaufnahme verbieten und das Bundesland, in dem wir leben, vorgeben lassen. Wir müssen nicht um unseren Aufenthalt bangen. Wir dürfen wählen, gründen, Kredite aufnehmen. Wir haben keine Probleme damit, die alltägliche deutsche Lautsprache zu verstehen oder zu verwenden, auch wenn wir teils diverse andere Sprachen benutzen, um uns auszudrücken.

Zu leugnen, dass wir deutsch sind, verhöhnt Menschen, die strukturell ganz andere Diskriminierungen hinnehmen müssen als wir.

Wir müssen uns nicht daran orientieren, was weiße Menschen unter dem Wort deutsch verstehen, müssen nichts beweisen, nicht um Anerkennung ringen. Wir sind längst woanders, auch wenn viele Menschen uns ständig auf irgendeinen Platz verweisen wollen. Wir sind einfach hier und haben keine Lust, das zu diskutieren oder unser Sein in Frage stellen zu lassen. Von keiner Person.