Eine Schwester wurde viel zu jung aus dem Leben gerissen, als Rahma Ayat am 5. Juli 2025 in Hannover von einem ihrer weißen deutschen cis männlichen Nachbar*innen ermordet wurde. Zuvor wurde sie mehrfach von ihm rassistisch beleidigt. Darüber hatte sie nicht geschwiegen. Sie hatte vom übergriffigen und bedrohlichen Verhalten des Nachbarn berichtet. Sie hatte nichts falsch gemacht. Es reichte, dass sie eine junge Frau aus Algerien war.
Sie hatte Ziele. Sie hatte Träume und Hoffnungen wie alle anderen Menschen auch. Sie hatte Freund*innen und eine Familie. Sie wollte ihre Ausbildung zur Krankenschwester abschließen. Sie wollte leben.
Sie war unsere Schwester, eine afrikanische Muslima, die noch so viel mehr Jahre hätte vor sich haben sollen. Durch den Hass dieses Menschen wurde sie zum Teil einer Gruppe, die eigentlich gar nicht existieren dürfte: Sie wurde zu einem weiteren Opfer des rassistischen Mordens in Deutschland.
Darauf dürfen wir sie aber nicht reduzieren. Vielmehr sollen wir von ihr sprechen als unsere Schwester, als Tochter, als Freundin, als eine jener starken Frauen, die trotz des lebensbedrohlichen Risikos alltäglich die Entscheidung treffen, ihrer Liebe zu Allah swt durch das Tragen eines Kopftuchs Ausdruck zu verleihen.
Lasst uns an sie denken und dabei die Bedeutung ihrer wunderbaren Namen hervorheben. Ihre Eltern haben ihre Liebe dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie sie nach zwei der schönsten und wichtigsten Werte des Islams benannt haben. Rahma (رحمة) steht für die einmalige Barmherzigkeit Allahs swt und Ayat (آيات) sind die Zeichen und Wunder, durch die wir Allah swt erkennen. Lasst uns ihr Leben würdigen und ihren Tod als Heimkehr einer unschuldigen Seele zu Allah swt betrachten.
Als Initiative intersektional deutsch wünschen wir ihrer Familie, ihren Freund*innen und anderen Angehörigen viel Liebe, Zusammenhalt, Kraft und einen starken Glauben in dieser schweren Zeit.
